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Die vergangen Jahre bis 2005 sind wir eigentlich ohne größere Probleme und Pannen in den USA unterwegs gewesen. Seit 1984 waren es genau 4 Probleme:

   • die vorderen Bremsbeläge waren verbraucht : Erneuerung der Beläge und Rückerstattung der Kosten ( Hertz )
   • ein Stein verursachte einen Sprung in der Windschutzscheibe, das Auto wurde anstandslos gewechselt ( AVIS )
   • die AirCondition versagte, anstandsloser Autotausch auf nächst größere Kategorie ( AVIS )
   • schleichender "Platter" durch einen Nagel
     der Reifen wurde repariert und das Auto gewaschen und für uns gab es Kaffee ( Hertz )

... aber nicht so bei Alamo

Leider hatte der Reiseveranstalter, über den wir jahrelang das Mietauto über Avis bzw. Hertz anmieteten diesmal Alamo im Programm. Durch den Frühbucherbonus war das Angebot günstig, aber da ja bekanntlich jeder "Billigkauf ein Teuerkauf" ist haben wir unsere Entscheidung spätestens in der dritten Urlaubswoche bereut.

Anfangs waren wir noch frohen Mutes, faßten einen neuen Chevy Trailblazer aus und schlossen noch ein Upgrade auf ein größeres Modell ab. Als wir dann am Ende der ersten Woche eines Morgens links hinten keine Luft mehr im Reifen hatten, stuften wir das unter "Pech gehabt" ein. Ein Anruf bei Alamo über die weitere Vorgehensweise ergab, daß wir den Reifen reparieren oder austauschen und die Rechnung bei der Rückgabe vorlegen sollten.

Leider konnte das von Alamo empfohlene "Tire & Lube Center" beim WalMart den Reifen weder reparieren, noch hatten sie das passende Modell lagernd. Wieder im Motel fragten wir nach einem guten Reifenhändler, bekamen eine Adresse und fuhren am nächsten Morgen gleich hin. Der Reifen wurde bei "Les Schwab Tires" begutachtet, repariert und wieder montiert. Auch der Reifendruck bei allen Reifen wurde nachgeprüft - und das völlig kostenlos!

Eine Woche später, mitten in einer großen Baustelle, zog das Auto nach rechts. Also scherten wir aus der Kolonne, die sich hinter dem Pilot Car gebildet hatte, aus und staunten nicht schlecht, als wir nur noch den Rest der Luft aus dem Reifen pfeifen hörten. "Platter" Nummer 2. Es war irrsinnig lustig, auf einer staubigen Baustelle, noch dazu bergauf, auf einer provisorischen Piste eine Reifen zu wechseln - aber ich hatte ja schon Übung und mir ging die Arbeit diesmal schon in 17 Minuten von der Hand. Aber durch den regen Verkehr und die Baustelle waren wir, aber auch das Auto außen und innen, voller Staub.

Sicherheitshalber wieder ein Anruf bei Alamo, die Situation geschildert und wieder die selbe Antwort - entweder reparieren oder neuer Reifen. Das Problem diesmal war, daß der Reifen nicht mehr repariert werden konnte und weder die örtlichen Reifenhändler noch der lokale Chevy-Händler diesen Reifen auf Lager hatten.

So fuhren wir mit dem Reservereifen und einem unguten Gefühl in den nächsten größeren Ort weiter. Und auch hier war das gleiche Reifenmodell bei keinem Händler lagernd. Wieder ein Anruf bei Alamo - mittlerweile wußte ich die Nummer schon auswendig - und Rücksprache was zu tun sei. Ratlosigkeit am Ende der anderen Leitung, man hatte keine Lösung parat und es war auch keine Anmietstation in der Nähe.

Der Besitzer des Reifendienstes machte den Vorschlag, den Reservereifen auf die Alufelge aufzuziehen. Somit wären 4 gleiche Reifen auf der Straße. Auf die Stahlfelge des Reservereifens könnte man dann eine andere Reifenmarke montieren - Gesamtkosten US$ 151,41 cash. Da es keine andere Lösung gab, stimmte Andrew von Alamo dem Vorschlag zu, dafür mußten wir den defekten Reifen mitnehmen.

Fahrten "off-road" und auf unbefestigten Straßen sind nicht erlaubt, wir mieden aber auch Schotterstraßen und fragten uns, wozu wir eigentlich einen 4WD gemietet und somit unnötig Geld für den Mehrpreis ausgegeben hatten. Unsere Stimmung wurde dann noch schlechter, als wir dann Ende der 3. Woche den "Platten" Nummer 3 hatten. Diesmal hatten wir uns auf eine befestigt Schotterstraße gewagt, die auch für normale PKWs gedacht war - nur halt nicht für unseren 4WD. Der Reifenwechsel klappte dank der vielen Übung in knapp 10 Minuten, der Tag war verdorben und wir starteten ein reifenschonendes Ausweichprogramm. Wir erwanderten im Capitol Reef N.P. den "Grand Wash".

Wieder im Motel rief ich bei Alamo an und machte meinem Unmut Luft. Als einzige Alternative kam ein Wagentausch in Frage, nur die nächste Alamo Station lag 400 Meilen südwestlich in Las Vegas am McCarren Airport. Also brachen wir unsere Zelte in Torrey / UT ab und fuhren, wieder auf dem Reservereifen, nach Las Vegas. Die Entscheidung war goldrichtig, denn mittlerweile wurde rechts vorne die Luft immer weniger. Schlußendlich schafften wir es doch noch und dachten, man werde sich um uns kümmern, aber weit gefehlt.

Auf die Frage nach dem Manager ließ man uns erst mal warten. Eine Angestellte laß die Zeitung und beklagte sich, daß sie so viel zu tun hätte, ihre Kollegin betrachtete ihre Fingernägel und wußte nicht so recht, was sie tun sollte. Dann "erschien" die Managerin, begutachtete uns kurz und ließ uns nochmals warten, denn sie mußte sich ganz dringend mit der zeitungslesenden Kollegin unterhalten. Dann erklärte sie uns, ohne aufzublicken oder jemanden direkt anzusehen, daß sie nichts für uns tun könnte. Wir sollten das mit der Vermietstation in Los Angeles, die den Vertrag ausgestellt hatte, klären. Aber wenn wir wollen, könnte sie uns ein anderes Auto geben. Nur diesen Typ hätte sie nicht aber ein kleineres Modell mit kalifornischem Kennzeichen wäre verfügbar. Abschließend meinte sie dann noch "take it or leave it", gab der nagelbetrachteten Kollegin eine kurze Anweisung und verschwand wieder grußlos. Uns blieb gerade noch Zeit, das Namensschild zu lesen - Hannah hieß dieses unfreundliche Exemplar einer Managerin. Nun mußte eine Angestellte dringend auf die Toilette während ihre Kollegin ihre Zeitung umblätterte - und wir standen wieder wie die Idioten da und warteten. Und spätestens jetzt verfluchte ich Alamo samt seinen "Managern" und "Customer Support".

Wir beratschlagten kurz und uns blieb eigentlich nichts anderes übrig, als dem Tausch auf das kleinere Modell zuzustimmen. So brachen wir unseren Urlaub nach der dritten Woche ab und blieben in Las Vegas und machten sicherheitshalber nur mehr Tagesausflüge. Zu unserer Verwunderung hatten wir in der letzten Woche keine Panne.

Wieder in Los Angeles und einen Tag vor der Abreise wählten ich die Telefonnummer des Alamo Customer Response Centers : (310) 649-2242 ext. 206. Trotz mehrmaliger Anrufe fühlte sich niemand bemüßigt, abzuheben. Da die Vermietstation nur einen Block von unserem Hotel entfernt lag, fuhren wir einfach hin und stellten uns beim Customer Service erst mal an. Endlich an der Reihe konnte man auch diesmal nichts machen, da das Auto noch nicht zurückgegeben und somit der Account noch nicht geschlossen sei. Aber wenn wir am folgenden Tag das Auto zurückgeben wird sich der Manager, Mr. Taha um uns bemühen.

Wie zu erwarten hatte Mr. Taha keine Zeit für uns und jetzt platze mir der Kragen. Ich wollte einen kompetenten Ansprechpartner und darauf erschien ein Manager namens Jesus, bei dem ich meinen ganzen Frust ablud. Was uns geboten wurde war eigentlich lächerlich aber im Zuge des Gesprächs hörten wir zumindest das erste "sorry" seitens eines Mitarbeiters vom Alamo. Nach einer Stunde war Jesus verzweifelt und wir noch immer sauer. Zumindest bekamen wir das Geld für den von uns gekauften Reifen in bar zurück. Das über die Kreditkarte bezahlte Upgrade wurde uns wieder gutgeschrieben.

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... auf die richtigen Reifen kommt es an

Unabhängig voneinander erklärten uns 3 Reifenhändler, daß wir mit nicht ausreichenden Reifen unterwegs seien. Bestätigt wurden diese Aussagen durch einige Zeilen im Buch 4WD Trails, South West Utah von Peter Massey und Leanne Wilson. Auf Seite 14 findet man folgende Sätze :
... The tires that came with your 4WD vehicle may be satisfactory, but many 4WDs are fitted with passenger-car tires. These are unlikely to be the best choice because they are less rugged and more likely to puncture on rocky trails. They are particularly prone to sidewall damage ...

zur Erklärung : vor der Reifendimension findet man einen oder mehrere Buchstaben. In unserem Fall P245/65 R17. P steht für "passenger cars", also für normale PKWs. Bei dem Gewicht, der Leistung und der Verwendung als 4WD ist aber ein Reifen mit LT ( LT steht für light trucks ) zu empfehlen, sonst passiert genau das, was uns widerfahren ist.

Anfangs war ich der Meinung, daß man eigentlich Chevy den Vorwurf machen muß, Autos mit unzureichender Bereifung auszuliefern. Aber da wurde ich eines besseren belehrt. Der "Flotteneinkäufer" eines Unternehmens legt den Standard und den Preis für die neuen Autos fest. Und somit ist der Ball wieder bei Alamo, die augenscheilich auf Kosten, Nerven und Zeit ihrer Kunden billig einkaufen. Das mag oft gut gehen und die paar anderen haben halt Pech gehabt.
Unser weiterer Vorwurf an Alamo ist, daß das Personal und da auch im Speziellen die Managerin Hannah aus Las Vegas extrem unfreundlich und kundenfeindlich war - also fast so wie in Europa. Man hatte das Gefühl, daß jedem alles egal war. Und nur wenn man "lästig" wurde, wurde einem auch minimale Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Vorgehen ist absolut unüblich für die USA und ist uns in dieser Form noch NIE vorgekommen. Fazit: nie mehr wieder Alamo!

Ohne lange zu Suchen fand ich am Internet mehrere Beiträge, die ebenfalls negativ über Alamo und dessen Service berichten. Ein schwacher Trost, aber zumindest wissen wir jetzt, was wir in Zukunft sicher nicht mehr buchen.

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Unser spezieller Dank geht an:

   • Les Schwab Tires, 4020 Meridian, Bellingham, WA 98226, phone (360) 671-4042
   • an Judy vom WAL*MART tire & lube center in Price / UT
   • an Chip von Chip’s Grand Tire, 312 North Main, Moab, UT 84532, phone : (432) 259-7909
   • und an Hunt’s Service Repair & Towing, 93 East Main, Hanksville, UT 84734, phone : (435) 542-3241

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Nachtrag vom August 2007
Zur Vorbereitung unserer Tour 2007 haben wir uns das sehr zu empfehlende Buch "Wandern im Südwesten der USA" von Peter Felix Schäfer gekauft und wir staunten nicht schlecht, als wir auf Seite 40, unter dem Punkt Reifenpannen folgende Sätze fanden:
... Eigentlich sollte man meinen, daß Reifenpannen heutzutage kein Thema mehr sind, aber weit gefehlt! Zugegebenermaßen bin ich immer viel und auch recht flott über Dirt Roads gefahren, hatte aber mit mehreren Mietwagen von Avis nie Probleme. Mit den beiden nagelneuen TrailBlazer von Alamo war mir das Glück nie so hold. Einmal entwich über Nacht die Luft aus einem der Reifen, das andere mal löste sich der Reifen bei voller Fahrt in seine Bestandteile auf. Von anderen Amerika-Reisenden habe ich ähnlich traurige Bilanzen gehört. ...

Da kann man eigentlich nur sagen : Hallo Peter, willkommen im Club ...

Nachtrag vom Januar 2008
Math aus Heibloem, Holland hat ebenfalls mit Alamo schlechte Erfahrungen gemacht. Es waren zwar die Reifen OK, er hat aber bei der Übernahme den Tankinhalt nicht überprüft und hat ein Auto mit leerem Tank erhalten. Obwohl er einen Tankbeleg mit Datum und Uhrzeit hatte, zeigte Alamo kein Verständnis und keine Kulanz.

Nachtrag vom Oktober 2010
Auch 2010 hat uns ein Nagel einen "schleichenden Platten" beschert. Nach Rückfrage bei AVIS in Page/AZ sei das, obwohl sie keine entsprechend ausgerüstete Werkstatt Vorort haben, kein Problem. Einfach beim Wal*Mart Tire&Lube Center reparieren lassen, Rechnung aufheben und bei der Rückgabe vorlegen. Nach 15 Minuten, US$ 10 und einem netten Gespräch war die Sache erledigt - so einfach kann es gehen, wenn man nicht Alamo "Kunde" ist.

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... wenn einem "die Luft ausgeht"
 
crane Vorrichtung zum herunterlassen des Reservereifens, wenn er unter dem Auto angebracht ist
fix a tire einen Reifen reparieren
flat tire defekter Reifen, Plattfuß, Patschen
jack Wagenheber
Les Schwab Tires kundenfreundlicher Reifenhändler mit dichtem Filialnetz im NW der USA
patch Gummifleck, der innen am defekten Reifen aufvulkanisiert wird
plug Pfropfen, zum Kleben des Reifens
patch-plug combo dient ebenfalls zur Reifenreparatur, kann nur an der Lauffläche verwendet werden
P, LT Kennbuchstaben vor der Reifendimension, der den Typ des Reifens definiert
P   ... passenger cars
LT ... light trucks
rim Felge
spare tire Reservereifen
tire pressure gauge Reifendruckanzeiger,  und der sieht so aus 
Tire & Lube Center Reifen- und Ölwechsel Center bei Wal*Mart
hat auch am Sonntag bis 20:00 Uhr geöffnet

diverse Begriffe
 
bumper Stoßstange
flasher Blinker
hood Kühlerhaube
mirror Spiegel
parking brake Handbremse
radiator Kühler
speedometer Tachometer
steering wheel Lenkrad
tow away abschleppen
trunk Kofferraum
wheelbase Radstand
windshield Windschutzscheibe

"Service" Begriffe
 
take it or leave it Umschreibung eines Alamo "Managers" für "Du kannst mich mal ..."

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